Donnerstag, 27. April 2017

Alles neu macht der... April

Vorgestern habe ich meine Kündigung eingereicht.

Nach 10 Jahren Betriebszugehörigkeit, mit guten Phasen, mit schlechte Phasen, habe ich mich nun für einen beruflichen Neustart entschieden.

Was soll ich sagen. Es ist ein tolles Gefühl.
Einfach auf seine innere Stimme, sein Bauchgefühl zu hören.

Ich fühle mich wie kurz nach dem Abi, als gefühlt alles offen war.
Total frei und beschwingt, und vor allem zuversichtlich.

Ich habe eine Kündigungsfrist von 4 Monaten und bin jetzt erst einmal guten Mutes, dass ich in dieser Zeit was nettes für mich finde.

Die Entscheidungsphase war krass. Emotional ein totales Auf und Ab. Und natürlich auch immer das Stimmchen: "Was, wenn das eine total blöde Idee ist? Was, wenn du in ein totales Idiotenunternehmen gerätst? Was, wenn du in einer totalen Downphase landest?"

Seit dem Kündigungsgespräch ist dieses Stimmchen etwas leiser geworden. Mir ist bewusst, dass es bestimmt mal wieder kommt, vielleicht nach einem schrecklichen Bewerbungsgespräch, oder wenn die ersten Absagen kommen.

Bestimmt gibt es auch mal Phasen, in denen ich meine Entscheidung nicht mehr so toll finde.

Aber es macht mir Mut, dass das erste Gefühl nach der Aussprache eine tiefe Erleichterung war.

Und ich finde es schön zu sehen, dass die Reaktionen durchweg positiv sind. Vorhin sagte eine liebe Kollegin, dass sie fast ein bisschen neidisch sei.

Sicherlich ist es ein Privileg, sein Ding machen zu können, keine größeren Verantwortungen für andere zu tragen, niedrige Lebensunterhaltungskosten zu haben.

Es war dieses Gefühl: Jetzt oder nie.

Mal sehen wohin mich dieses Gefühl bringt.


Donnerstag, 20. April 2017

Veränderungen

Als Erik und Paul ganz frisch verstorben waren, habe ich den Impuls gehabt, auch den Rest meines Lebens hinzuschmeißen. Alles hinter mir zu lassen, Wohnung, Job, Stadt, Land.

Ich wollte dem Bruch in meinem Leben ein Gesicht geben.

Leider bin ich nicht so der Typ für radikale Neuanfänge. Ich finde es bewundernswert und toll, wenn Menschen sich trauen, unkonventionelle Wege zu gehen.
Ich hatte dagegen den letzten Rest Vertrauen in mich und ins Leben verloren.

Es ist langsam nachgewachsen. Immer noch wachsam und etwas unsicher, aber ich lerne langsam, für mich einzustehen.

Und so stehe ich gerade wieder an einem Scheideweg.

Es gab einen sehr ärgerlichen und verletzenden Vorfall auf Arbeit.
Totale Banalitäten in Anbetracht von anderen Verletzungen in meinem Leben, einerseits.

Ich konnte gar nicht groß darüber nachdenken und bin direkt zu meinem Vorgesetzten gerauscht und hab gemotzt. Super Gefühl!

Die Konsequenz liegt klar und deutlich vor mir, denn es gibt natürlich auch dieses neue: andererseits.

Zwei Seiten der selben Medaille.

Warum verharren, erstarren, aushalten, wenn man auch mutig sein kann und vielleicht sogar noch etwas viel viel besseres erhält?

2017, vielleicht wirst du doch wilder als gedacht.