Freitag, 23. August 2019

Drunter und drüber

Ach Leben, wie gemein du manchmal einfach bist.

Nach ein paar Tagen puscheliger Auszeit bei den Schwiegereltern hatte ich den Koffer am Montag noch nicht ganz ausgepackt, da trudelten die schlechten Neuigkeiten nur so ein.

Die Mutter hat Burn Out, der Opa väterlicherseits liegt nach einem Schlaganfall im Sterben, die kleine Schwester wurde von ihrem Freund verlassen.

Mittlerweile ist mein Opa gestorben, und als würde das gerade nicht eh alles reichen, erreichte mich heute die Nachricht, dass mein Bruder im Krankenhaus liegt.
Die Nieren arbeiten nicht richtig, und der Blutdruck ist viel zu hoch.

Echt jetzt, Schicksal?

Läuft das nun einfach so, Selbstfindung, kurz Durchatmen, und dann wieder BÄM, ins Gesicht?

Können wir als Familie wachsen, auch wenn wir stetig schrumpfen?

Wie kümmert man sich gut umeinander, wenn jeder am Limit ist?

Es hilft wohl (wieder) nur, in kleinen Schritten zu denken. Sich zusammenzurotten und das gemeinsam durchzustehen.
Und ruhig mal wütend zu sein und alles scheiße zu finden.

Mittwoch, 14. August 2019

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Schon wieder August.

Letzte Woche hatte ich eine erste Session Traumatherapie. Dem körperlichen Ansatz folgend, habe ich mir jemanden ausgeguckt, der sogenanntes Somatic Experience anbietet.
Grob und laienhaft gesagt, wird da mit dem festsitzenden Trauma im Nervensystem gearbeitet.

Ich versuche so meiner Unruhe und dem Stress in mir auf die Spur zu kommen.
Habe ständig Probleme, die ich letztlich auf diesen Stress zurückführe. Kaputte Haut an den Händen, Schläfstörungen, immer wieder starke Ängste.

Es ist immer noch viel in Bewegung in mir. Ich bin labil und schnell "außer mir".

Vorgestern habe ich die letzte Folge der dritten Staffel Haus des Geldes geguckt, und war total überwältigt. Mir wurde heiß und kalt und schwindelig, und mein Herz klopfte mir bis zum Hals. Es hat ein paar Minuten gedauert, bis ich wieder runterkam.
(Supertolle Serie! Aber eben auch sehr intensiv.)

Es ist toll, wenn ich mich selbst (wieder) so spüre. Aber auch beängstigend.
Wenn ich dann mal wieder so gefühlsintensive Phasen habe, kommt gleich alles hoch, gutes wie schlechtes.

Es ist und bleibt anstrengend.
Wie hart es ist, sich mit sich selber auseinanderzusetzen. Wie gut ich Leute verstehe, die das nicht tun oder tun wollen.

Aber ich sehe ein Ziel vor mir: mehr Lebensenergie, Lebensfreude, Achtsamkeit und Verbindung mit mir selbst.
Das alles wieder gut wird, erwarte ich gar nicht unbedingt.
Ich möchte mich "nur" im Hier und Jetzt wieder sicherer fühlen.