Freitag, 5. Oktober 2018

Oktober

Der Herbst ist da.
Die Sonne leuchtet golden, die Blätter färben sich langsam bunt.

Dicke Wollsocken, Kuscheldecke, zu viel Schokolade und Tee.

Und wieder dieser Schleier aus Traurigkeit.
Ich bin dünnhäutig, sehr sogar. Versuche mich mit aller Kraft auf Arbeit abzugrenzen, manchmal fällt es mir wirklich schwer.

Mit der dunklen Jahreszeit kommen auch die dunklen Geschichten der Menschen vermehrt ans fahle Licht.

Neulich stand im Büro ein Paar vor mir, das sich mit dem baldigen Tod ihres Kindes konfrontiert sieht und schon mal etwas Infomaterial für die Zeit danach haben wollten.
Was bleibt, wenn das eigene Kind gestorben ist...?

Ich war ganz fassungslos, wie man so etwas fertig bringt.
Erinnerte mich unweigerlich an meine eigene Situation.
Wie tapfer man sein kann. Wie geradlinig. Wie stark.

Fast 4 Jahre später - noch immer mit vielen Tiefschlägen.
Es gehört wohl einfach dazu.
In den letzten Wochen hatte ich vermehrt mit Panikattacken zu kämpfen. Ich ertrage sie stoisch, rede mit mir selbst laut im Auto, dass alles gut sei und mir nichts passieren wird.

Es ist und bleibt mein ver-rücktes Leben, meine ver-rückte Zeit.

Wenn diese besondere Zeit heranrückt, insbesondere die Todestage von Erik und Paul, öffnet sich auch immer wieder ein Spalt zwischen Himmel und Erde.

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